Ein Altglascontainer in der Gabelung Georg-Scheer-Straße und Hattenhauserstraße beschäftigte den Reichenberger Gemeinderat.
Die Altglascontainer in der Hattenhauser Straße hatten dem dort ausgewiesenen Neubaugebiet mit 4 Bauplätzen weichen müssen. Jetzt suchte die Gemeinde einen neuen Standort im Bereich südlich der Guttenberger Straße. Unter anderem hatten sich auch die Anwohner im Bereich Unterer Weinberg/Sonnenrain heftig beschwert, weil die dortigen Container nun viel mehr frequentiert wurden. Vor allem aber schien es nötig, die Sammelstellen da einzurichten, wo das Altglas anfällt, also auch im Wohngebiet am Höchberg.
Das erste Vorhaben, eine Fläche im Bereich Am Höchberg/Ecke Burkardinerstraße zu pachten, scheiterte daran, dass der Eigentümer des Grundstücks nicht verpachten wollte, sondern allenfalls verkaufen - zu einem für die Gemeinde nicht akteptablen Preis.
Als zweite Wahl wurde ein in Gemeindebesitz befindliches Areal in der Gabelung Georg-Scheer-Straße/Hattenhauserstraße in Betracht gezogen. Dagegen erhob sich aber von Seiten einer Gruppe von Anwohnern und Anrainern erheblicher Widerstand. Mittels Unterschriftenliste und persönlicher Kontaktaufnahme mit jedem einzelnen Gemeinderat protestierten sie gegen den Standort vor ihrer Haustür.
Am 15. Mai stand die Entscheidung nun auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Eine ganze Reihe von Bürgern waren als Zuhörer gekommen, um die Diskussion zu verfolgen. Und es entspann sich in der Tat eine sehr heftige Diskussion für und wider - quer durch die Fraktionen. Letztlich lief es auf die Grundsatz-Entscheidung hinaus: Sollen Altglas-Container im Wohngebiet aufgestellt werden oder sollen sie an den Rand verbannt werde, z. B. am Sportplatz.
Die Senioren-Beauftragte des Marktes, Gabriele Hügel, wies darauf hin, dass manche älteren Mitbürger darauf angewiesen sind, ihr Altglas zu Fuß zum Container zu bringen. Ernst Conzelmann argumentierte, dass jede sinnvolle Lösung um so eher angenommen wird, je einfacher man es den Menschen macht. Je weniger Hürden, desto höher die Bereitschaft, mitzumachen. Dagegen argumentierte z.B. Hans Bruder, dass fast jeder sein Altglas mit dem Auto zum Container fährt und es egal ist, ob der mitten im Dorf oder am Rand steht.
Letztlich fiel die Entscheidung mit 6:9 Stimmen gegen den Standort.
Daraufhin wies der Bürgermeister darauf hin, dass dann auch keine Rechtfertigung für die anderen Standorte mehr gegeben sei und diese Container ebenfalls entfernt werden müssen. Sein Beschluss-Vorschlag, die Verwaltung mit der Suche nach einem Standort für alle Container zu beauftragen, wurde mit 9:6 Stimmen angenommen.