Über 700 Gäste beim Neujahrsempfang in der Aula der Franz-Oberthür-Schule.
Dicht gedrängt waren die gut 700 Besucher aus allen Bereichen der Gesellschaft beim Neujahrsempfang der SPD Würzburg Stadt und Land. Darunter auch mehrere Bürgerinnen und Bürger aus dem Markt Reichenberg, mit Bürgermeister Stefan Hemmerich an der Spitze. Sie alle haben eine charmante und gut aufgelegte Bundesministerin Manuela Schwesig erlebt.
Vielleicht hat dazu auch ihr guter erster Eindruck von Würzburg beigetragen. Denn wegen der guten Verkehrslage kam sie etwas früher als geplant an und konnte sich noch einen kleinen Stadtbummel mit dem Besuch eines Kaffeehauses gönnen. Schwesig, die auch stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD ist, war sichtlich beeindruckt vom Stadtbild und von der angenehmen Atmosphäre.
Das führte zu ihrer Feststellung, dass die ganz überwiegende Mehrheit der Menschen in den Städten und Dörfern unseres Landes ein gutes Leben in Sicherheit führen können. Viele andere Länder beneiden uns um unsere Standards und um unsere Lebensqualität.
Eine Erfolgsbilanz die sich sehen lassen kann.
Natürlich nutzte die Ministerin dieses große Forum auch, um auf einige Beispiele ihrer eigenen Erfolgsbilanz hinzuweisen. Ihr jüngstes Werk ist das am 11.01.17 vom Bundeskabinett beschlossene Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit. Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit für Frauen und Männer ist das Ziel. Die bisherige Lohnlücke von 21 Prozent ist ungerecht. Ein individueller Auskunftsanspruch in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten soll zu mehr Fairness bei der Bezahlung von Frauen beitragen. Mit dem 2015 eingeführten ElterngeldPlus wird die Kombination von Teilzeitarbeit und Elterngeldbezug erleichtert. Ein Partnerschaftsbonus soll die jungen Eltern zu einem partnerschaftlichen Zeitarrangement ermutigen. Oder die Ausweitung des Unterhalsvorschusses vom 12. bis zum 18. Lebensjahr für Alleinerziehende. Die bisherige Höchstbezugsdauer von 72 Monaten wurde aufgehoben. Damit wird die besondere Hilfe für alleinerziehende Elternteile bei ausfallenden Unterhaltszahlungen gestärkt. Aber auch die am 01.01.2016 eingeführte Frauenquote für Führungskräfte wirkt. So haben seitdem bereits 50 Unternehmen weibliche Aufsichtsräte gewählt. Ende 2016 wurde das Förderprogramm Mehrgenerationenhäuser um 3, 5 Millionen Euro aufgestockt. Jedes Mehrgenerationenhaus erhält für den Betrieb einen Bundeszuschuss von 30.000 Euro. Hinzu kommen 10.000 Euro vom Land oder von der Kommune.
Für eine politische Kultur des gegenseitigen Respekts.
Manuela Schwesig appellierte an die Gäste, im politischen Diskurs stets auch andere Meinungen zu respektieren. Demokratische Willensbildung ist ein wachsender Prozess, der Ausdauer und Besonnenheit erfordert. Alle konstruktiven und zielorientierten Meinungen gilt es zu respektieren und abzuwägen. Bedauerlicherweise stehen viel zu häufig die Krawallmacher und die mit den scheinbar einfachen Lösungen von Pegida und Co. im medialen Focus, wodurch ein falsches Bild von unserem Land gezeichnet wird. Besser wäre es, die 31 Millionen Ehrenamtlichen stärker in den Focus zu nehmen. Sie sind schließlich unverzichtbare Leistungsträger unseres facettenreichen Gemeinwesens. Gerade im Zuständigkeitsbereich ihres Ministeriums, also in den Bereichen Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt es unzählige positive Beispiele ehrenamtlicher Tätigkeiten die mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Zusammenhalt der Demokraten ist gefragt.
Unter den Gästen war auch der CSU–Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder, der den Bundestagsausschuss Familie, Senioren, Frauen und Jugend leitet und den Manuela Schwesig immer bei den Dienstag-Sitzungen trifft. „Ja, wir streiten, aber wir achten uns“, sagte sie an seine Adresse. Gerade in Zeiten, wo politische Biedermeier und Brandstifter unterwegs sind, kommt es auf den Zusammenhalt der demokratischen Kräfte besonders an. Gemeinsam gilt es denen, die Steine auf Flüchtlingsbusse werfen und die unseren hervorragenden Bundespräsidenten beschimpfen, die Stirn zu bieten.
Manuela Schwesig kam sehr gut an.
Sie gab Autogramme, hörte sich Einzelanliegen z. B. von Ehrenamtlichen und Menschen mit Behinderung an und sie gab Einblicke in ihre Familie wo sie als junge Mutter ebenso gefordert ist wie bei den Hausaufgaben ihres 10-jährigen Sohnes. Ihr Auftritt war authentisch und sympathisch. Zu Recht gab es deshalb zwischendurch immer wieder kräftigen Applaus und am Ende reichlich „Standing Ovations“!
Ein Bericht von unserem Mitglied Gerhard Hartmann