SPD thematisiert Radweg durch den Reichenberger Grund

12. Juli 2018

Interessantes Abstimmungsergebnis in Reichenberg am Ende einer Radl-Tour SPD thematisiert Radweg durch den Reichenberger Grund

Zahlreiche Radlerinnen und Radler - jung und alt, Reichenberger und Würzburger, Hobbyradler und Berufspendler - trafen sich am vergangenen Sonntag auf Einladung der Reichenberger SPD bei idealem Wetter zu einer Radl-Tour durch den Reichenberger Grund. Zum Start am Rathausplatz konnte der Vorsitzende des Reichenberger SPD-Ortsvereins Rainer Popp auch den Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib und Stefan Hemmerich, den Bürgermeister des Marktes Reichenberg, begrüßen. Der Radl-Tour schloss sich ein reger Informationsaustausch im TSV-Heim an, wo die Pläne der Stadt Würzburg und eine mögliche Weiterführung nach Reichenberg für einen Radweg entlang des Reichenberger Baches erörtert und diskutiert wurden.

In einer eindrucksvollen Kolonne fuhr man zunächst zum Radweg nach Rottenbauer am Fuß der Giebelstadter Steige. Dort erwartete der Würzburger SPD-Stadtrat Udo Feldinger die Radler mit positiven Nachrichten: Beginnend im Frühjahr 2019 wird in zwei Bauabschnitten ein Radweg von der Giebelstadter Steige bis zur Talbrücke der B 19 entlang des Reichenberger Baches errichtet. Bei einigen Stopps auf der Rückfahrt nach Reichenberg erläuterte Feldinger die Pläne der Stadt Würzburg noch genauer.

Spannend aus Reichenberger Sicht ist natürlich, wie es ab der B 19 - Brücke bis zur Walter-Dosch-Sportanlage mit dem Radweg weitergeht. Weniger ortskundige Teilnehmer waren erstaunt als Bürgermeister Stefan Hemmerich bei einem letzten Stopp an der Gemarkungsgrenze aufzeigte, wo die Zuständigkeit der Stadt Würzburg endet und die des Marktes Reichenberg beginnt. Die Grenze verläuft nämlich mitten im Wald und nur wenige hundert Meter von der Reichenberger Sportanlage entfernt.

Im TSV-Heim präsentierte anschließend Gerhard Hartmann vom SPD-Ortsverein anhand einer Projektskizze die wesentlichen Planungs- und Verfahrensschritte für einen gemeinsamen Geh- und Radweg , der einen Lückenschluss nach Reichenberg bilden würde, nach dem „Radwegeprogramm an Bundes- und Staatsstraßen des Freistaates Bayern“. Wichtig, so Hartmann, sei eine gute Begründung für die Maßnahme. Hierzu zählte er u. a. eine Verbindung in den südlichen Landkreis Würzburg bis ins Taubertal, die Bedeutung für die Nutzung des Fahrrades auf dem Schul- und Arbeitsweg, in der Freizeit und für den Tourismus. Auch die bessere Erreichbarkeit des Walderlebnispfades und des Naturwaldreservates im Guttenberger Wald mit dem Rad sprächen dafür. Hartmann stellte verschiedene Varianten der Linienführung vor und erläuterte den interessierten Zuhörern, was bei einer solchen Maßnahme sonst noch alles zu beachten sei. Erstrebenswert sei aus seiner Sicht ein gemeinsames Projekt von Stadt Würzburg und Markt Reichenberg unter der Federführung des Staatlichen Bauamtes.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib zeigte sich beeindruckt von der großen Resonanz dieser Radl-Tour und wertete diese positiv für den Bedarf des Radweges. Er bestätigte, dass dieses Projekt gut unter die Leitung des Staatlichen Bauamtes passen würde, wie z. B. auch der Radweg zwischen Randersacker und Theilheim. Halbleib bot Bürgermeister Stefan Hemmerich seine Unterstützung an - bei staatlichen Stellen und bzgl. Fördermitteln, die allerdings für 2019 schon ausgeschöpft sind. Bürgermeister Stefan Hemmerich nahm dieses Angebot dankend an und erläuterte, dass der Markt Reichenberg ja bereits ein Planungsbüro mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt habe, was auch Jörg Roth, Leitender Baudirektor der Stadt Würzburg, als wünschenswerte interkommunale Zusammenarbeit unterstützt. Volkmar Halbleib hielt dies ebenfalls für einen sinnvollen und zielführenden ersten Schritt.

Die abschließende sehr breite und konstruktive Diskussion ergab zusammenfassend den Wunsch nach einem durchgehenden, ordentlich befestigten Radweg von Reichenberg nach Würzburg, der „für alle sicher und ganzjährig nutzbar“ sein muss! Das fördere breite Akzeptanz und damit auch zumindest den teilweisen Verzicht auf den Pkw. In der sehr sachlichen Erörterung wurde das Für und Wieder des Trassenverlaufes im Wald oder außerhalb des Waldes abgewogen. Es gab auch Hinweise auf gefährliche Situationen für Radfahrer, wenn sie notgedrungen auf der kurvenreichen Staatsstraße 511 unterwegs sind. Mütter verwiesen auf die Sorge um ihre Kinder, wenn diese bei Dämmerung auf dem Weg zur Schule durch den Wald fahren. Regelmäßige Fahrrad-Berufspendler berichteten von ihren Erfahrungen mit zeitweise glitschigem Laub auf der jetzigen Waldtrasse und äußerten den Wunsch nach einer möglichst kurzen, schnellen Verbindung. Eva Liebig von der Reichenberger Agenda 21-Gruppe wies darauf hin, dass man ja auch die anderen Verkehrsteilnehmer im Blick haben müsse und ein gemeinsamer Rad- u. Wanderweg für die Wanderer bei einer großen Anzahl von Radfahrern nicht mehr wirklich idyllisch sei.

So erklärt sich letztlich das Ergebnis einer auf Wunsch der Gäste am Ende spontan durchgeführten Probeabstimmung. Bei wenigen Enthaltungen stimmten rund 84 Prozent der Anwesenden für eine neue Trasse außerhalb des Waldes und nur etwa 7 Prozent für die Beibehaltung der bisherigen Trasse im Wald. Ein Ergebnis, welches Bürgermeister Stefan Hemmerich als interessanten Fingerzeig empfand. Er werde die Anregungen aus der gelungenen Veranstaltung bei der weiteren Planung berücksichtigen - auch für die Radwege Reichenberg nach Uengershausen und Rottenbauer nach Fuchsstadt, so Hemmerich.

Bilder Radltour Reichenberger Grund (PDF, 318 kB)

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