Willy-Brandt-Medaille und Ehrung für 50 Jahre in der SPD
„Es ergibt sich von selbst, dass Du die Willy-Brandt-Medaille, die höchste Auszeichnung der SPD, erhältst“, sagte der Vorsitzende der LandkreisSPD und Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib bei einer Feierstunde zu der die Reichenberger SPD eingeladen hatte. In seiner Würdigung für 50 Jahre Treue zur SPD betonte der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Reichenberg, Rainer Popp: „Wir sind stolz, solch einen renommierten Historiker in unseren Reihen als Mitglied zu haben! Zur Feierstunde waren langjährige politische Weggefährten des Jubilars nach Reichenberg gekommen, wie Walter Kolbow, Staatssekretär a. D., und Peter Wesselowsky, der frühere Bürgermeister von Ochsenfurt.
Volkmar Halbleib skizzierte den politischen Weg von Klaus Schönhoven, der während der Zeit der Studentenbewegung 1968 in die SPD eintrat und mit Gleichgesinnten den „Sozialdemokratischen Hochschul-Bund“ an der Universität Würzburg gründete. Als Universitätsprofessor für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte befasste sich Schönhoven in vielen seiner Publikationen auch mit der Geschichte der Arbeiterbewegung. Beispielhaft verwies Halbleib auf dessen 2017 veröffentlichte Monographie „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre aber nicht“, die sich mit den Verfolgungsschicksalen der 1933 gewählten SPD-Reichstagsabgeordneten während der NS-Zeit auseinandersetzt.
Halbleib bezeichnete Schönhoven als wissenschaftlichen Begleiter der SPD und als ein engagiertes Parteimitglied. Dessen Auszeichnung mit der Willy-Brandt-Medaille begründete er mit zwei herausragenden Beispielen:
• Klaus Schönhoven war Gründungsmitglied der Historischen Kommission beim Parteivorstand der SPD, die unter dem Parteivorsitz Willy Brandts 1981 eingerichtet wurde.
• Und er war von 2003 bis 2013 Vorstandsmitglied der Bundeskanzler Willy-Brandt-Stiftung.
Staatssekretär a. D. Walter Kolbow hieß Schönhoven im Club der Träger der Willy-Brandt-Medaille willkommen und erinnerte an die jahrzehntelange gemeinsame politische Arbeit in der SPD. Klaus Schönhoven nutzte seine Dankesworte für einen selbstkritischen Rückblick, in den er auch Walter Kolbow einbezog: „Wir haben als junge SPD-Mitglieder Manches zu schnell, zu hastig und zu ungeduldig von den damals älteren Parteifreunden gefordert. Dabei bedachten wir mitunter zu wenig, welche leidvollen Erfahrungen diese Genossen nach der Weimarer Republik während der NS-Zeit gemacht hatten“. In diesem Zusammenhang erinnerte Schönhoven an Hannsheinz Bauer, einem der Väter unseres Grundgesetzes, der den Wahlkreis Würzburg von 1949 bis 1972 im Bundestag vertrat. Ihn charakterisierte er als den Vertreter einer sozialdemokratischen Generation, die auch während der NS-Diktatur trotz Verfolgung der SPD die Treue hielt und 1945 sofort die Wiedergründung der Partei in die Hand nahm. Schönhovens persönliches Fazit lautete: „Die SPD ist seit 50 Jahren meine politische Heimat und wird sie auch weiterhin bleiben.“
Foto: SPD-Prominenz in Reichenberg zu Ehren von Prof. Dr. Klaus Schönhoven in der Bildmitte mit seiner Frau Michelle. Daneben von links Volkmar Halbleib, Vorsitzender der LandkreisSPD und Landtagsabgeordneter, Rainer Popp, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Markt Reichenberg. Von rechts Bürgermeister Stefan Hemmerich und Walter Kolbow, ehemals MdB und Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Schönhoven, ein renommierter Historiker, erhielt für seine herausragenden Verdienste um die SPD die Willy-Brand-Medaille als höchste Auszeichnung der Partei und er wurde für 50 Jahre Treue zur SPD ausgezeichnet.